Auf dieses Objektiv habe ich schon lange gewartet und es sofort bestellt als es vorgestellt wurde. Es kam überraschend, im Vorfeld ist nichts bekannt gewesen. Das ist ungewöhnlich und stellt deshalb schon eine Besonderheit dar.
Es ist ein Objektiv, das von seinen technischen Daten her in der Öffentlichkeit weniger Beachtung finden wird als andere, daher hat es Canon vielleicht auch nicht so groß angekündigt und konnte seine Entwiklung für sich behalten. Es ist aber ein Objektiv auf das ich als Enthusiast seit der Einführung des Canon RF-Bajonett gewartet habe. Das es nicht nur mir so ergangen ist verdeutlicht nach meinem Empfinden auf sehr anschauliche Weise ein Bericht des Herstellers Canon Japan.
Das Objektiv erinnert mich an meine Anfänge in der digitalen Fotografie mit meiner Canon EOS 350D und dem Tamron 28-75 f/2.8. Ich habe es geliebt und bin mit Freude erfüllt jetzt wieder eine vergleichbare Kombination zu haben.
Daher war ich auch begeistert darüber das Canon ein Interview mit dem Entwicklerteam veröffentlicht hat. Darüber eine Zusammenfassung der bemerkenswertertesten Aussagen, soweit es die hilfreiche Übersetzung meines Internet Browsers zugelassen hat.

Der Bericht bezeichnet das Canon RF 28-70mm f/2.8 IS STM Standardzoom als eine technisch beeindruckende Ergänzung der RF-Objektiveserie.
Das Interview, das Canon auf seiner Japan-Seite veröffentlicht hat ist sehr interessant,da es ein junges kleines Entwicklerteam zeigt, das für eine neue Generation von Canon-Objektiventwikler steht.
Nonomura-san von Canon, der Teil des Produktentwicklungsteams ist, spricht darüber, wie Funktionen und der Produktpreis eine große Rolle dabei spielen, ob ein Produkt den Verbrauchermarkt erreicht oder nicht.
Außerdem wird darüber gesprochen, dass Canon auf die Verbraucher hört und es wird über den Preis und die Größe von L-Objektiven im Standard-Zoom Bereich gesprochen. Die Veröffentlichung kann darauf hindeuten, das Canon die Lücke von Drittanbieterobjektiven im Vollformat füllen will.
Dies ist das erste Nicht-L Zoom-Objektiv mit einer konstanten Blende f/2.8 für das Vollformat, das Canon je herausgebracht hat. Dazu gehören auch die 37 Jahre des EF-Bajonets. Canon hat einmal ein EF-S 17-55mm f/2.8 IS USM Objektiv für das APS-C-Format im Jahre 2006 für etwa 1200 USD auf den Markt gebracht.
Canon reagiert damit auf die Kritik das L-Obkektive im Preis, der Größe und dem Gewicht zu hoch sind. Die Zielsetzung der Entwickler war ein kleines, leichtes, f2.8 Objektiv, mit einem Preis zu bauen, das auch nicht L-Objektiv Nutzer anspricht.
Bei den ersten Überlegungen in der Entwicklung zu einem solchen Objektiv stellte sich heraus das es in der Größe etwa dem RF 24-105 f/4 oder dem RF 24-70 f2.8 entsprechen würde. Erst durch einem Einzugmechaneismus konnte eine geringere Größe erreicht werden.
Eine weitere interessante Designoptionen, die Canon im RF 28-70mm f/2.8 IS STM verwirklicht hat, ist die Verwendung eines UD (Ultra-Low Dispersion Glass) für das Frontelement, normalerweise werden diese Elemente im Inneren eines Objektivs verwendet. Canon verwendete diese Designwahl zuerst für das brillante RF 100-500mm f/4.5-7.1L IS USM.
Dies und die Übernahmme des Frontlinsen Designs von RF 24-105mm f/4-7.1 IS STM ermöglichten es Canon, die für das Objektivdesign erforderliche Größe zu verringern und eine hervorragende Offenblendleistung zu ermöglichen.
Canon hat Fortschritte bei den STM-Fokusmotoren gemacht. Diese Motoren reduzieren die Kosten für die Herstellung von Objektiven erheblich. USM-Motoren haben einige Vorteile, sind aber groß und teuer in der Herstellung. Canon kann jetzt doppelt so schwere Linsen-Gruppen mit STM-Motoren bewegen.
Auch der IS hat sich weiterentwickelt. Es hieß immer das ein Wechselobjektiv größer und schwerer wird wenn ein IS eingebaut wird, auf das RF 28-70mm f/2.8 IS STM trifft das nicht zu. Der IS wurde kleiner weil jedes seiner Teile passend zu seinem Schwerpunkt angeordnet wurde.
Dies sind Bereiche in der Forschung und Entwicklung mit einer geringeren Aufmerksamkeit, die aber einen großen Unterschied in den Produkten und auf dem Markt haben können.
Das Bild zeigt den Neptunbrunnen im Großen Garten von Hannover aufgenommen mit dem RF 28-70mm f/2.8 bei 50mm, f/2.8

Fazit
Das Canon RF 28-70mm f/2.8 IS STM zusammen mit Kamera Canon R8 ist eine Kombination, die sehr gut zusammen passt. Die Kombination für ca. 2500€ bietet eine zeitgemässe Grundausstattung mit einer guten optischen Leistung und einem zeitgemässen Autofokussystem. Der Brennweitenbereich ist für Reisen, Porträts und Landschaften eignet. Der gemeinsame Staub- und Spritzwasserschutz und die leichte leichte kompakte Bauweise sorgen dafür das man sie gern mitnimmt.